Jetzt planen, später liefern: Peak-Season-Strategien im 2-Mann-Handling

Wer sich einen Vorsprung im Jahresendgeschäft sichern will, sollte schon jetzt aktiv werden. Denn wenn für den E-Commerce-Bereich der Unterhaltungselektronik die umsatzstärkste Zeit des Jahres beginnt, gerät die Logistik unter Hochspannung. Die Nachfrage nach großformatigen Fernsehern und High-End-Audiosystemen steigt sprunghaft an – Unternehmen müssen ihre Lieferketten perfektionieren, um Waren pünktlich und unversehrt zu liefern. Insbesondere das 2-Mann-Handling steht vor der Herausforderung, sperrige und fragile Produkte effizient durch eine überlastete Infrastruktur zu manövrieren. Nur wer frühzeitig eine Peak-Season-Strategie entwickelt, kann von der steigenden Nachfrage profitieren und die Kundenzufriedenheit hochhalten.

Demand Forecasting: Operative Spitzen analysieren und steuern


Eine erfolgreiche Peak-Season setzt eine rechtzeitige strategische Planung voraus – die Grundlage dafür bildet eine datengetriebene Absatzprognose. Historische Verkaufszahlen reichen nicht aus: Unternehmen sollten zusätzlich Echtzeit-Analysen, Marktentwicklungen und externe Faktoren – etwa geopolitische Risiken oder Frachtraten – berücksichtigen. Fortschrittliche KI-gestützte Systeme helfen dabei, regionale und produktabhängige Nachfrageverläufe zu simulieren und präzise Bestandsstrategien abzuleiten.

Speziell für das 2-Mann-Handling bedeutet das: Ressourcenzuweisung auf Basis granularer Daten. Welche Fernsehgrößen dominieren die Bestellungen? Wo häufen sich Lieferungen mit Montageoptionen? Welche Regionen erleben überdurchschnittlich hohe Retourenquoten? Diese Parameter müssen frühzeitig in die Tourenplanung einfließen, um operative Spitzen abzupuffern.

Kapazitätsmanagement – die richtige Balance zwischen Flexibilität und Stabilität


Viele Logistikanbieter stocken ihr Personal in der Hochsaison kurzfristig auf. Doch gerade im 2-Mann-Handling erfordert der Einsatz zusätzlicher Teams mehr als nur Manpower. Neue Fahrer und Monteure müssen eingehend geschult werden, um Schäden durch unsachgemäßen Umgang etwa mit empfindlichen OLED- oder QLED-Displays zu vermeiden. Ohne standardisierte Prozesse in der Ladungssicherung und Installation steigt das Schadensrisiko exponentiell.

Eine wirksame Peak-Season-Strategie kombiniert daher dynamische Kapazitätsanpassung mit standardisierten Servicelevels:

  • Cross-Training bestehender Teams, um die Flexibilität in Hochzeiten zu erhöhen und Engpässe zu überbrücken,
  • KI-gestützte Personalplanung, die regionale und saisonale Peaks antizipiert und Ressourcen proaktiv zur Verfügung stellt,
  • Partnerschaften mit spezialisierten Subunternehmen, die vertraglich an Service-Level-Agreements (SLAs) gebunden sind.

Gerade im Premiumsegement, in dem Kund*innen hohe Erwartungen an den Service haben, ist Kontinuität entscheidend. Eine schwankende Servicequalität wirkt sich langfristig negativ auf die Markenbindung aus.

Prozessoptimierung – Geschwindigkeit ohne Kompromisse bei der Qualität


Ob Black Friday, Cyber Monday oder Weihnachten: In der Peak-Season entscheidet die Effizienz der  Prozesse über den Erfolg der gesamten Lieferkette. Während Standardpakete im E-Commerce über automatisierte Sortierzentren laufen, stellt sperrige und empfindliche Unterhaltungselektronik völlig andere Ansprüche an die Logistik und erfordert einen deutlich komplexeren Workflow. Fernseher mit Diagonalen jenseits der 65 Zoll, hochsensible OLED-Displays und Heimkinosysteme verlangen eine Kombination aus präziser Planung, geschultem Personal und intelligenten Handling-Lösungen. Jeder zusätzliche Umschlagpunkt erhöht das Schadensrisiko und kann zu Lieferverspätungen oder Retouren führen. Drei zentrale Maßnahmen für Peak-Season-Strategien sorgen dafür, dass Prozesse auch bei maximaler Auslastung stabil bleiben:

1. Direktlieferung statt unnötiger Umschlagprozesse

Anstatt sperrige Geräte über mehrere Verteilzentren zu leiten, setzen immer mehr Unternehmen auf Direktlieferungen aus zentralen Distributionslagern. Dieses Vorgehen verkürzt Transportzeiten, reduziert das Risiko von Transportschäden und entlastet regionale Umschlagzentren. Mikro-Hubs bieten eine zusätzliche Möglichkeit, Ware direkt an die Endkund*innen zu bringen, ohne unnötige Umlagerungen

2. Echtzeit-Tracking und adaptive Tourenplanung

Digitale Systeme spielen eine zentrale Rolle im 2-Mann-Handling, um Störungen in der Peak-Season zu vermeiden:

  • KI-gestützte Tourenoptimierung passt Routen dynamisch an Verkehrs- und Lieferbedingungen an.
  • Last-Mile-Simulationen helfen, Engpässe frühzeitig zu erkennen.
  • Dynamische Zustellplanung verteilt Kapazitäten effizient und verhindert regionale Überlastungen.

Insbesondere in urbanen Gebieten, wo temporäre Fahrverbote und enge Lieferzeitfenster in der Peak-Season die Zustellung erschweren, lassen sich durch die Nutzung von Echtzeit-Daten Verzögerungen minimieren und Lieferzeiten stabil halten.

3.  Exzellenz auf der letzten Meile

Auf der letzten Meile entscheidet schließlich die operative Exzellenz über den Erfolg der Lieferung. Im Gegensatz zur Paketzustellung umfasst das 2-Mann-Handling oft komplizierte Tragesituationen, Montageleistungen und Altgeräte-Entsorgung und setzt daher  technisches Know-how sowie speziell geschultes Personal voraus. Zudem können digitale Lieferchecks vorab Informationen zu Wohnsituation und Zugangsmöglichkeiten erfassen. So können die 2MH-Teams passende Hilfsmittel direkt mitführen und Lieferverzögerungen oder Schäden durch unvorbereitete Situationen vermeiden. Nicht zuletzt sichern digitale Zustellnachweise mit Echtzeit-Dokumentation die Transparenz und Nachverfolgbarkeit der Lieferung.

Die letzte Meile bestimmt maßgeblich die wahrgenommene Servicequalität. Hier entscheidet sich, ob Effizienz und Kundenzufriedenheit perfekt zusammenspielen – oder ob unnötige Verzögerungen und Mängel das Erlebnis trüben.

Retourenmanagement und Altgeräteentsorgung – von Anfang an mitgedacht


Ein oft unterschätztes Risiko in der Peak-Season ist der sprunghafte Anstieg von Retouren und die steigende Nachfrage nach Altgeräteentsorgung. Besonders im Elektroniksegment führt eine Vielzahl an Faktoren zu Rücksendungen: Einige Kund*innen wechseln nachträglich zu höherpreisigen Modellen, retournieren aus Frust über falsche Erwartungen oder sehen sich mit technischen Hürden konfrontiert. Auch fällt bei der Lieferung neuer Fernseher oder Soundsysteme häufig Elektroschrott an, der fachgerecht entsorgt oder wiederverwertet werden muss. Ohne eine funktionierende Reverse-Logistik, die in dieser Phase mit hohen Volumina umgehen kann und beide Prozesse effizient steuert, geraten Lagerkapazitäten schnell an ihre Grenzen, was Kosten und operative Engpässen nach sich zieht. Das 2-Mann-Handling spielt hier eine entscheidende Rolle: Als direkte Schnittstelle zu den Endkund*innen bestimmt es maßgeblich, ob Rücksendungen und Altgeräteentsorgung reibungslos ablaufen oder zur Belastung für die gesamte Lieferkette werden.

Gerade während Black Friday, Cyber Monday oder in der Vorweihnachtszeit konzentrieren sich viele Unternehmen auf die Lieferungen, unterschätzen jedoch die Retouren: Händler planen Lagerbestände und Lieferketten für maximale Verkaufszahlen, aber nicht immer für den anschließenden Rückstrom der Waren. Ein durchdachtes System beginnt daher schon bei der Zustellung. Geschulte 2-Mann-Handling-Teams erfassen Rückläufer direkt beim Kunden und sichern Altgeräte für den Abtransport. Anschließend wird ihre Weiterverwertung geprüft und durch digitale Systeme gesteuert. Dies minimiert Verzögerungen, reduziert unnötige Transportwege und optimiert die Wertschöpfung.

Diese Maßnahmen unterstützen effektive Peak-Season-Strategien:

  • Zentrale Hubs klassifizieren Rückläufer, um verkaufsfähige Ware schnell wieder in den Bestand einzuspeisen.
  • Prüfsysteme und erfahrenes Fachpersonal bewerten die Ware, um zu entscheiden, ob ein Gerät für den Wiederverkauf, die Reparatur oder das Recycling vorgesehen ist.
  • Retouren mit geringen Gebrauchsspuren lassen sich durch dynamische Preisstrategien über alternative Vertriebskanäle effizient absetzen und werden gezielt wiedervermarktet.
  • 2-Mann-Handling-Teams übernehmen die fachgerechte Rückführung von Altgeräten bereits bei der Lieferung, um separate Abholungen zu vermeiden.

Händler und Logistikdienstleister, die ihre Prozesse rechtzeitig an die saisonalen Belastungen anpassen, sichern sich eine höhere Kundenzufriedenheit und nachhaltigere Marktposition.

Fazit: Peak-Season – Erfolg basiert auf Weitsicht


Gerade in der Peak-Season sind vorausschauende Planung und optimierte Prozessen entscheidend, um Engpässe zu vermeiden und eine hohe Servicequalität zu sichern. Unternehmen müssen diese komplexe Aufgabe jedoch nicht allein meistern, sondern können mit Logistikdienstleistern zusammenarbeiten, die auf anspruchsvolle Lieferprozesse spezialisiert sind. HES bietet als Experte für das 2-Mann-Handling maßgeschneiderte Lösungen für eine reibungslose und kundenorientierte Abwicklung – von der Zustellung bis zur Montage.

Für Händler und Logistikanbieter gilt: Der Peak beginnt nicht im November – er beginnt in der Strategie. Wer schon jetzt in smarte Lösungen und zuverlässige Partnerschaften investiert, kann der Hochsaison mit Gelassenheit entgegensehen und sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.